Nachdem die „Akademie für Bildung und Wissenschaft e.V.“ ihre Tätigkeit in Pehritzsch im Jahr 2013 beendet hatte, fiel der Pfarrhof samt dem neu gebauten Akademie-Gebäude und der Kapelle an die ev. Kirchgemeinde Pehritzsch zurück. Anfang 2017 wurde der Pfarrhof der christlichen Lebensgemeinschaft des „Terebinthia e.V.“ im Erbbaurecht überlassen. Ca. 20 Personen bewohnen seitdem das ehemalige Akademie-Gebäude. Die Kapelle steht offen für Kultur, Gruppen- und Gebetstreffen sowie Gottesdienste, in den Nebengebäuden sind verschiedene Werkstätten entstanden und im Garten wird Gemüse angebaut. Die Gemeinschaft möchte den Glauben in den Alltag holen. Um Andere daran teilhaben zu lassen, hat sie verschiedene Angebote und Möglichkeiten der Beteiligung entwickelt.
Kontakt:
034241 577977
www.terebinthia.de
Unsere Pilgerstationen: Weltewitz am Lutherweg und Krostitz am Jakobsweg
Zwei Pilgerwege durchkreuzen unser Kirchspiel. Der eine ist uralt, er schlängelte sich schon im hohen Mittelalter durch ganz Europa und führte aus verschiedenen Richtungen zu dem Apostelgrab des Jakobus nach Santiago de Compostela in Spanie (daher „Jakobsweg“), zu den Apostelgräbern des Paulus und Petrus nach Rom und zur Grabeskirche nach Jerusalem.
Der andere Pilgerweg ist noch recht jung, erst im Jahr 2017 sind die letzten Etappen des Lutherwegs eingerichtet worden, der zu mehreren Lebensstationen des Reformators in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern und Hessen führt.
So unterschiedlich die beiden Wege (oder besser: Wegenetze) auch sind, haben sie doch zwei Dinge gemeinsam: Zum einen ist historisch belegt, dass Martin Luther auf dem alten Pilgerweg um das Jahr 1511 bis nach Rom gepilgert ist. Auch später noch ist er die alte Reichsstraße, die via imperii, (heute weitestgehend die B2) entlanggezogen, so zum Streitgespräch nach Leipzig oder zum Reichstag nach Worms.
Das andere, was beide Wege verbindet, sind die Menschen, die heute auf der Suche nach innerer Einkehr, Entspannung, Besinnung oder einfach nur Wanderfreude diese Wege ausprobieren. Manche sind ein paar Stunden unterwegs, andere viele Tage oder Wochen. Dann aber braucht es auch Herbergen zum Ausruhen und Übernachten.
In Krostitz übernachten schon seit etlichen Jahren die Pilger spontan im Gemeindehaus oder im Pfarrgarten. Die Strecke von Stettin über Berlin, Wittenberg und Leipzig ist anspruchsvoll, aber es werden von Jahr zu Jahr mehr Wanderer. Manche möchten nur ein Siegel in ihren Pilgerpass gedrückt bekommen. Was aber, wenn der Pfarrer nicht da ist? Deshalb haben wir jetzt eine frei zugängliche Pilgersiegelstation an der Laurentiuskirche eingerichtet. Dafür wurde ein Siegelabdruck von Jonas Poser entworfen und eine Siegelstation von Ronny Kaufmann gebaut.
Auch in Weltewitz ist für die Pilger gerade in den letzten Wochen viel geschehen: Im Weltewitzer Pfarrhaus haben die Familien Hoffmann und Reinhardt ein wunderschönes Pilgerquartier eingerichtet, in dem bis zu 4 Personen übernachten können. Auf den 27qm finden sich ein Wohn- und ein Schlafbereich mit stapelbaren Betten, ein Bad mit Dusche und WC und eine Miniküche mit Herd, Kühlschrank und Geschirr (eine Kaffeemaschine und ein Toaster werden noch gesucht!). Die Bibel liegt in der Schublade und an den Wänden begrüßen Luthersprüche die müden Wanderer. Hier dürfen nicht nur Pilger Quartier finden, sondern auch Menschen, die zu Besuch in und um Weltewitz sind (Anfragen unter 0171 27 40 842).
Übrigens, für den Fußweg von Weltewitz nach Wittenberg braucht man nur 12 Wegstunden. Für die ca. 2268 km von Krostitz bis nach Santiago des Compostella sollte man hingegen 468 Wegstunden einplanen.
„Ultreia, ultreia, et suseia!“ grüßen sich unterwegs die Pilgerer, was dem Spanischen entnommen ist und soviel heißt wie „Vorwärts, vorwärts, und aufwärts!“.
Pilgerherberge in Pehritzsch
Neu hinzugekommen ist das Pilgerquartier in der Lebensgemeinschaft des Terebinthia e.V. in Pehritzsch. Zwar nicht direkt an einem Pilgerweg gelegen, jedoch ein Abstecher, der sich lohnt. Vom Lutherweg (Weltewitz) sowie vom ökumenischen Pilgerweg (Machern) sind es je ca. 4 km extra. Im Rahmen des Erprobungsraumes "Schraube Liebe Hoffnung" wurde in viel ehrenamtlicher Tätigkeit eine Teeküche ausgebaut sowie zwei Zimmer renoviert. Im Wohnhaus gibt es nun Platz für zwei Pilger. Ebenso ist die Kapelle für Pilger jederzeit geöffnet. Eine vorherige Anfrage per Telefon oder noch lieber per E-Mail (mit Angabe einer Telefonnummer für einen Rückruf) wird erbeten. 034241 577977 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Wer pilgern möchte, hier geht es zu den Wegen:
Sie ist das kleinste Kirchgebäude in unserem Bereich und gehört noch nicht einmal der Kirchgemeinde, sondern liegt in kommunaler Zuständigkeit. Und dennoch werden einmal im Jahr ihre Pforten aufgeschlossen, damit wir in ihr einen schön geschmückten Erntedankgottesdienst feiern können.
Was hat es mit dieser Kirchkapelle auf sich? Der malerisch über der Mulde gelegene Ort Groitzsch wurde im Jahr 1184 zum ersten Mal als Burgfeste erwähnt. Eine Kirche aber besaß der kleine Ort über Jahrhunderte hinweg nicht. Dann aber hat im Jahr 1882 der Rittergutsbesitzer Wilhelm Otto Hertwig (1841-1905) auf dem sogenannten Rathausberg einen Begräbnisplatz herrichten und mit einer Mauer umgeben lassen, dazu den Bau einer kleinen Kirche im neogotischen Stil begonnen, die ein Jahr später fertiggestellt war. Am 11. Juli 1884 fand die Einweihung der „Gottesackerkapelle“ statt, deren Durchführung schon zeigt, dass der Bau doppelt motiviert gewesen ist.
Da wurden bei dem Einweihungsgottesdienst die Särge der Familie Hertwig überführt, die zeitweilig im Groitzscher Park beigesetzt worden waren. Die Verstorbenen waren der Bruder des Erbauers, seine Ehefrau und der bereits im Kindesalter heimgegangene Sohn. Auf der Südseite der Kapelle findet sich noch ein steinernes Grabkreuz, das an die Familie Hertwig erinnert. Es sollte also ein angemessener Begräbnisort für die Familie und zugleich für die Dorfbewohner geschaffen werden. Auffällig aber ist, dass der Aufwand des Einweihungsgottesdienst nicht der Größenordnung einer kleinen Friedhofskapelle entsprach. Die Einweihung wurde mit einem feierlichen Festumzug eröffnet, an dessen Spitze das Kruzifix und die Leuchter getragen worden, die für den Altar bestimmt waren. Es folgten die Geistlichen, unter ihnen der Generalsuperintendent der Kirchenprovinz Sachsen, Ludwig Carl Möller, der auch die Predigt hielt, dann der Superintendent und der Weltewitzer Pfarrer Brunner. Die Absicht, die sich hinter dieser Aufbietung verbarg, wurde bald offen ausgesprochen. Gleich im Anschluss bat der Rittergutsbesitzer Hertwig den Kirchenkreis, dass doch die in Groitzsch geborenen Kinder auch in ihrer Kapelle getauft werden dürften. Am 2. November erteilte der Superintendent Fischer aus Groß-Wölkau die Erlaubnis und eine hölzerne Taufe wurde angeschafft, zugleich wurde ein eigenes Kirchenbuch angelegt.
Der nächste Antrag erfolgte ein Jahr später an den Gemeindekirchenrat Wölpern, zu deren Kirchgemeinde die Groitzscher eigentlich gehörten, wovon auch der „Groitzscher Chor“ in der Wölperner Kirche zeugt. In dem Antrag des Rittergutsbesitzers aber kommt der eigentliche Herzenswunsch der Einwohner zum Ausdruck: „Die nach Wölpern eingepfarrte Gutsgemeinde Groitzsch muss bisher ihren Kirchgang in Wölpern halten und auch da ihr Abendmahl nehmen, das jedoch für dieselben, der etwa einen Stunde weiten Entfernung wegen und zu Winterszeiten recht beschwerlich, wodurch es auch kommt, dass der Kirchenbesuch in Wölpern seitens der Gemeinde Groitzsch ein recht seltener ist und die Einwohner von Groitzsch meist nach Eilenburg statt nach Wölpern zur Kirche gehen.
Da ich nun vor zwei Jahren in Groitzsch die Kapelle mit Kirchhof habe errichten lassen und die Einwohner von Groitzsch auch gern wünschen, das Abendmahl von ihrem Seelsorger zu empfangen, so erlaube ich mir, den Gemeindekirchenrat hierdurch ergebenst zu bitten, dass jährlich viermal von dem Herrn Pastor der Parochie Wölpern in der Kapelle zu Groitzsch Gottesdienst mit Abendmahl abgehalten werden darf und an diesen Sonntagen der Gottesdienst in Wölpern ausfällt.“
Diese Idee wurde allerdings nicht verwirklicht. Pfarrer Gilck berichtet 1955, dass Groitzsch in diesem Jahr aus dem Pfarrbezirk Weltewitz ausgepfarrt und nach Pehritzsch eingepfarrt worden sei. Wer zum Erntedankfest die Groitzscher Kapelle besucht, kann im Anschluss durch die wunderschönen Muldewiesen spazieren gehen. (fk)
Konfi-Treff
Alle Vorkonfirmanden und Konfirmanden treffen sich zum Konfirmandentag am Samstag, den 11. März in Eilenburg (genaue Informationen gehen noch raus), sowie zur Konfi-Türe am 24. März und 12. Mai von 17 bis 20:00 Uhr im Gemeindehaus Krostitz. Am Sonntag, den 14. Mai, wird um 10:30 Uhr in Krostitz ein Gottesdienst stattfinden, in dem sich alle Konfus vorstellen, die in diesem Jahr konfirmiert werden wollen. Die Konfirmation wird dann am Pfingstsonntag stattfinden – um 14:00 Uhr in der Laurentiuskirche Krostitz.
Der Kirchengemeindeverband Krostitz sucht zum 1. August 2023 eine Pfarramtssekretärin oder einen Pfarramtssekretär mit einem Beschäftigungsumfang von 50% einer Vollbeschäftigung. Arbeitsorte sind die Gemeindebüros in Krostitz und Weltewitz mit den Aufgabenbereichen der Friedhofsverwaltung und Gemeindebüroverwaltung. Wir freuen uns auf eine kompetente, gewissenhafte, und freundliche Persönlichkeit mit organisatorischem Geschick, Flexibilität, PC-Kenntnissen und Führerschein.
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