Baum der Hoffnung
Beim Kreativwochenende auf dem Flensunger Hof wurden gemeinsam mit unseren katholischen Freunden 4 Osterkerzen gestaltet. Diese brennen nun das ganze Kirchenjahr über in Seligenstadt, Behlitz, Priester und Krostitz. Zu dem Kerzenmotiv schreibt Pfarrer i. R. Karl Heinz Uth:
Bäume sind Sinnbild für uns Menschen. Sie stehen aufrecht, wachsen dem Licht entgegen, wir sehen ihre Krone, ihre Wurzelwelt bleibt unseren Augen verborgen, sie ist wohl das entsprechende Spiegelbild. Auch leiden Bäume unter Widrigkeiten, Aste brechen bei Unwettern. Aber solange ihre Wurzeln intakt sind, können sie wieder ausschlagen. Mutter Natur sorgt für ihre Kinder.
Im ersten Testament stellt der Beter in Psalm 1,3 fest: "Der ist wie ein Baum, der am Wasser steht, Jahr für Jahr trägt er Früchte..." Lange vor Jesus greift der Prophet Jesaja 11,1 das Bild vom abgehackten Baum auf: "Ein Spross wächst aus dem Baumstumpf Isai, ein neuer Trieb schießt hervor aus der Wurzel..." Spätere Generationen sehen in Jesus, dem Messias, die Erfüllung jener Verheißung. Auch Jesus litt unter den Widrigkeiten und starb am Kreuz. Aber was das letzte Wort des Todes sein sollte, revidierte Gott Ostern. So ist das leere Kreuz, wie der geschundene Baum, der wieder grünt und Früchte trägt, Sinnbild der Hoffnung. Wir sollen wissen: Kein Leid oder Tod ist ewig. Was für ein Trost: „Es geht vorbei!" (Andreas Bourani )
Die Karfreitage 2025 - unsere Welt liegt im Argen, sie scheint in Räuberhände gefallen zu sein. Mannigfaltige Krisen, Kriege, Diktatoren, unbarmherzige Machthaber schüren Angste und verdunkeln die Aussicht. Im Vaterunser hoffen wir: dein Reich komme. Wir hoffen auf eine noch ganz andere Realität als die, die wir täglich erleben. "Hoffnung heißt nicht, die Augen verschließen, vor dem, was ist, sondern daran zu glauben, dass eine Krise ein Aufbruch sein kann."
(A. Grün) Die Hoffnung des einzelnen braucht jedoch die Gemeinschaft der Hoffenden. „Einsam bist du klein, aber gemeinsam werden wir Anwalt des
Allmächtigen sein..."
So wie im Herbst 1989 die vielen einzelnen in der Gemeinschaft der Straße Mut zur Veränderung fanden, so wächst die Hoffnung in der Gemeinschaft. Unsere
Hoffnung gründet sich auf Gottes guten Willen zum Leben mit Zukunft. Eltern sollen doch für das Morgen ihrer Kinder leben und Sorge tragen. Wir schützen, was wir lieben. Ostern 2025 - der Baum der Hoffnung will uns durch dieses Jahr erinnern, bei allen Widrigkeiten um uns, auch wenn manches wegbricht, dürfen wir denken und hoffen: Es geht vorbei! Bleiben wir in Gott verwurzelt, dann wachsen uns wieder neue Kräfte zu. Gott will uns Kraft geben zum Weiterwachsen, zum Blühen, zum Frucht tragen. Das Kreuz ist leer. Der auferstandene Jesus Christus grüßt: „Friede sei mit euch!"