Kirchen

Weltewitz

Weltewitz1 WebsiteMit Weltewitz verbindet sich auch ein Name, der nicht nur vielen Eilenburgern bekannt sein dürfte: Rinckart. Aber es handelt sich nicht um den Eilenburger Martin Rinckart, den Dichter des Liedes "Nun danket alle Gott". Sein Sohn Samuel war in Weltewitz Pfarrer von 1652-1685. Er musste sich bösen Anfeindungen stellen und erwog manchmal, das Dorf zu verlassen. So wurden ihm beispielsweise die Schuld an einer Pestepidemie wie auch die Schuld an einer Feuersbrunst zugeschrieben.

Die Kirche von Weltewitz stammt in ihrer jetzigen Gestalt aus dem 17. Jahrhundert. Der Turm wird älter geschätzt. Er könnte aus dem 15. Jahrhundert stammen. Im Jahr 1694 wurde die Kirche erhöht und verlängert. Doch an manchen Einzelheiten, wie der Innenausstattung der Sakristei, wo sich ein Tabernakel befindet, kann man ablesen, dass die Kirche auf jeden Fall aus vorreformatorischer Zeit stammt. Innen hat die Kirche eine einfache Gestalt, sie besteht aus einem rechteckigen Saal.

Der Altaraufsatz wurde 1909 gefertigt. In den 60erJahren wurde er abgenommen und an einer Seitenwand aufgestellt. Inzwischen hat er wieder den originalen Standort erhalten.

Von großer Bedeutung ist die Orgel, die im Jahr 1722 gebaut wurde. Diese Jahreszahl ist gut lesbar am Prospekt erhalten. Eventuell wurde aber 1722 "nur" eine ältere Orgel umgebaut. Die Entstehungszeit der Emporen wird, ebenso wie die der Kanzel, auf die Zeit um 1694 geschätzt. Die Orgel findet zurzeit starkes Interesse der Weltewitzer, Jesewitzer, Bötzener und Gostemitzer (die vier Dörfer gehören zur Kirche und Pfarrei Weltewitz). Es gibt einen Förderverein, der sich den Erhalt der Orgel zum Ziel gesetzt hat, da es nur noch sehr wenige so erhaltene Instrumente aus dieser Zeit gibt, vor allem von den "Orgelbauern der 2. Garnitur", zu denen Donati, von dem die Orgel stammt, zu zählen ist. Bekannter und verbreiteter sind meist die Orgeln von Silbermann.

Nach dem 30jährigen Krieg war der Zustand der Dörfer und Kirchen allgemein ziemlich schlecht. So findet sich eine Aufzeichnung von 1660, die auf Samuel Rinckart zurückgehen dürfte, wonach die Kirche nicht viel Raum hat, auch ziemlich dunkel sei, die Decke verfault und die Kirche insgesamt, vor allem auch der Fußboden, alt und mangelhaft war. Ebenso verhielt es sich mit der Pfarre und der Schule, die beide im Jahr 1637 durch schwedische Truppen – wie auch die Kirche Wölpern – zerstört worden waren. Während des 30jährigen Krieges wurde Weltewitz vierzehn Jahre lang vom Pfarrer aus Pehritzsch betreut. Das Pfarrhaus in Weltewitz ist renoviert und modern hergerichtet.

(aus "Spuren in Stein")

Bildergalerie:

Die Kirche von Weltewitz ist eine gotische Saalkirche. Ihrer jetzigen Gestalt stammt aus dem 17. Jh.
Der Turm (Höhe 14,50m) wird älter geschätzt. Er könnte aus dem 15. Jh. stammen. Auch an manchen Einzelheiten, wie der Innenausstattung der Sakristei, wo sich ein Tabernakel befindet, kann man ablesen, daß die Kirche auf jeden Fall aus vorreformatorischer Zeit stammt.
Nach dem 30jährigen Krieg war der Zustand der Dörfer und Kirchen allgemein ziemlich schlecht. So findet sich eine Aufzeichnung von 1660, die auf Samuel Rinckart zurückgehen dürfte, wonach die Kirche nicht viel Raum hat, auch ziemlich dunkel sei, die Decke verfault und die Kirche insgesamt, vor allem auch der Fußboden, alt und mangelhaft war. Ebenso verhielt es sich mit der Pfarre und der Schule, die beide im Jahr 1637 durch schwedische Truppen zerstört worden waren.
Im Jahr 1694 wurde die Kirche erhöht und verlängert (davon zeugen Putzreste am Turm im Bereich des Kirchschiffdaches). Die Emporen wurden eingebaut und die Fenster vergrößert, das gesamte Aussehen wurde barockisiert.
Im Jahre 1836 wurde die ganze Kirche mit Sakristei abgeputzt und geweißt. Im Turm wurden neue Sparren eingezogen und die Turmhaube mit neuen Knöpfen versehen. Die beiden Kirchen Türen (heute nehmen wir an das es sich um die noch bestehende auf der Nordseite und die zum Fenster zugemauerte auf der Südseite handelt) wurden von außen neu verkleidet.
Im Jahre 1954 wurde der Außenputz für 3369,41 Mark erneuert. Ein in einem Glasfläschchen eingemauerter Zettel der Bauarbeiter wurde 2011 beim Abputzen des Turmes gefunden.
Im Jahre 1968 wurde das Kirchdach und der Turm neu eingedeckt. (Putzblomben mit Inschrift im Dachbereich der Sakristei).
Im Jahre 2011/12 wurde die Kirche auch außen für 209.000,00€ umfassend Saniert. Extra für diese Kirche wurden die Dachziegel nach historischem Vorbild gebrannt. Die vielfältigen Rotton-Nuancen wurden durch unterschiedliche Brenntemperaturen möglich. Der Außenputz ist zum Schutz des Natursteinmauerwerkes als Sand/Kalk-Putz mit einem Farbanstrich aus Kalkfarben versehen. Die Putzteilung greift den barocken Charakter auf.

Innen hat die Kirche eine einfache Gestalt, sie besteht aus einem rechteckigen Saal. 1722 wurde der Innenraum bemalt. Die Bestuhlung von 1803 ist noch heute in Benutzung. Die heute letzten Bankreihen sind das Chorgestühl aus dem Altarraum, welche 1805 um Sitze an den Chorlehnen erweitert wurden. Zu dieser Zeit gab es auch in der Turmhalle Bänke. Damals war der Eingang der Kirche auf der Südseite wo heute das kleine Fenster ist und nicht durch den Turm. Dieser hatte im Bereich der Tür ein Fenster (welches bei den Putzarbeiten 2011 sichtbar wurde). Die obere Empore wurde 1836 eingebaut. Im Jahre 1872 wurde die Kirche für 1065 Mark restauriert.
Der Altaraufsatz wurde 1909 gefertigt in diesem Jahr wurde der gesamte Innenraum restauriert. In den 60er Jahren wurde der Altaraufsatz abgenommen und an einer Seitenwand aufgestellt. Seid 1998 ist er wieder am originalen Standort.
Die Entstehungszeit der Emporen wird, ebenso wie die der Kanzel, auf die Zeit um 1694 geschätzt. Von großer Bedeutung ist die Orgel von J.J. Donati, die im Jahr 1722 gebaut und 2008 restauriert wurde. Diese Jahreszahl ist gut lesbar am Prospekt erhalten.

Die Kirche erhielt Mai 1836 statt der ganz schlecht gewordenen Fenster mir runden in Blei eingefassten Scheiben neue Fenster mit Tafelscheiben. Die Buntglasfenster am Altar, Moses mit Gesetzestafel in ornamentaler Glasmalerei, wurde von Wilhelm Franke Naumburg am 15.10.1909 für 250 M eingebaut.

Glocken kleine Glocke (Durchmesser 67cm) 15.Jh, Große Glocke (Durchmesser 105cm) von 1804
Goldene Turmknöpfe 2012

(aus Gemeindeblatt Juni 2019)

 

Donati-Orgel in der Kirche Weltewitz wird 300 Jahre alt!

Im Jahre 1722 stellte der Orgelbauer Johann Jakob Donati die Orgel in der Weltewitzer Dorfkirche fertig. Die Jahreszahl 1722 ist noch heute gut am Prospekt (der vorderen, künstlerischen Orgelverkleidung) zu lesen. J. J. Donati wird zusammen mit seinem Bruder Christoph Donati d. J. zur zweiten Generation (von fünf) der Orgelbauerfamilie Donati gezählt. Er war Gothaischer und Altenburger Hoforgelbauer und führte die Orgelwerkstatt von Holbeck in Zwickau weiter. Er schuf ca. 20 Orgeln vor allem im Altenburger Land. Die Weltewitzer gehört zu den kleineren Orgeln mit nur einem geteilten Manual mit 8 Registerstimmen und einem Pedal mit einer „Grobgedackt“- und einer tiefen „Subbaß“-Stimme. Etwas Besonderes ist der barocke Tremulant, der ein künstliches Zittern (ein Tremolo) der Stimmen erzeugt. Außerdem gibt es ein Register mit der Aufschrift „Sterne“ – wenn man dieses zieht, drehen sich hoch oben zwei goldene Zimbelsterne und schlagen dabei gegen kleine Glöckchen. Dieser silberne Klang krönt dann die schönsten Weihnachtslieder, aber auch ein Sommerlied wie „Geh aus mein Herz“. Eine Herausforderung ist außerdem die extrem hohe Werckmeister-Stimmung der Orgel (484 Herz bei 15°C). Da muss sich die Gemeinde beim Singen ziemlich anstrengen. Aber meist transponieren unsere geschickten Orgelspieler die Liedsätze einfach ein paar Halbtöne nach unten.
Mit der ersten denkmalpflegerischen Untersuchung begann im Jahr 1996 die vollständige Restaurierung. In zwei Abschnitten wurde durch die renommierte Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam der Originalzustand weitgehend wiederhergestellt. Von Anfang an begleitete der Beauftragte des Landesamtes für Denkmalpflege Dresden, Dr. Horst Hodick, die Arbeiten. In seinem Abschlussgutachten heißt es: „Die umfangreiche und hochwertige Restaurierung der Donati-Orgel von 1722 hat dazu beigetragen, ein wertvolles Klangdenkmal des 18. Jahrhunderts wieder nutzbar und erlebbar zu machen und vor dem völligen Verfall zu bewahren.“ Bei der Abnahme am 06.11.2008 lobte Kantor Ekkehard Saretz die frische und kraftvolle Intonation des Instruments und die deutliche Charakteristik der Einzelstimmen. Neben dem besonderen Klang zeigt auch das äußere Erscheinungsbild, restauriert durch die Werkstatt Peter Ehrhardt in Dresden, wie farbenfroh die barocke Zeit war.
Das barocke Kleinod erklingt zu jedem Gottesdienst und in diesem Jubiläumsjahr auch zu weiteren Veranstaltungen. Beginn ist das Orgelkonzert 11. Juni mit dem bekannten Grimmaer Organisten Tobias Nikolaus. (Heike Dittmann)

(aus Gemeindeblatt März-Mai 2022)

300 Jahre alte Donati-Orgel in Weltewitz hat viel zu erzählen

In Weltewitz wird die Donati-Orgel 300 Jahre alt. In der LVZ erzählt das barocke Kleinod, auf dem demnächst der bekannte Organist Matthias Eisenberg die 14 Register ziehen wird, warum sie nicht nur wegen zweier Sterne was ganz besonderes ist.

Was die Donati-Orgel erzählt

Mit 300 Jahren hat man Eitelkeit nicht mehr nötig. Das gilt erst recht für mich, die Donati-Orgel in Weltewitz. Obwohl es für mich Balsam auf den knarrenden Untergrund ist, wenn mein Pfarrer Friedemann Krumbiegel bei seiner zum Amtsantritt vor 13 Jahren spontan gefassten Meinung bleibt: Ich bin einfach eine der tollsten Orgeln.

donati2 22Wer hört so was nicht gern. Apropos hören. In der Regel einmal im Monat flöte, seufze, trompete, klinge, trompete, pfeife, seufze, jammere und jubiliere ich unter den Händen meiner meist ehrenamtlich agierender Organisten. Ich genieße das, schließlich will auch eine 300-Jährige gebraucht werden. Spielen ist Balsam für jede Orgel und das gilt natürlich auch für mich.

Obwohl ich ansonsten schon was Besonderes bin. Denn im Gegensatz zu den überwiegend romantischen Orgeln aus dem 19. Jahrhundert bin ich eine reine Barockorgel. 1722 haben mich die bekannten Orgelbauer der Firma Donati geschaffen. Orgeln wurden damals genau für den Kirchenraum gebaut, in dem sie dann stehen sollten. Mein Pfarrer meint, die Donatis hätten mich für den Weltewitzer Kirchenraum eine sehr, sehr starke Stimme eingebaut.

Das kann ich nicht einschätzen, doch wenn die Organisten und ich mal alles geben, dann schallt unsere Botschaft seit drei Jahrhunderten weit über die eigentliche Kirche hinaus. Von „Grobgehackt“ bis tiefer „Subbass“-Stimme kann ich da alles.

Herausforderung beim Gesang

Mit meiner extrem hohen Werckmeister-Stimmung fordere ich die Gemeinde zudem beim Singen heraus. Doch dafür kann ich nichts. Früher wurde eben einfach höher gesungen. Die heute lebenden Menschen haben sich da aber was einfallen lassen. Extra für solche historischen Orgeln wie mich gibt es ein Choralbuch, dass die Liedsätze einen Halbton nach unten transponiert.

Ansonsten bin ich eher nicht für Kompromisse. Und so sind wesentliche Teile von mir, darunter der sichtbare Prospekt, noch immer original.

Als Barockorgel tragen drei meiner Frontpfeifen einen Schmuckbehang. Sie klingen deshalb nicht besser, aber ich finde, sie bilden einen tollen Kontrast zu meinem sonstigen weiß-goldenen Anstrich.

Die richten Töne treffen wird auf jeden Fall mein Geburtstagsgast Matthias Eisenberg, auf den ich mich schon sehr freue. Es wird zwar nicht unsere erste Begegnung sein, aber Matthias Eisenberg schafft es sicher, selbst mich wieder mit seinen Improvisationen zu überraschen.

Dass er dann all mein 14 Register ziehen und aus 552 Pfeifen wählen kann, das habe ich engagierten Weltewitzern zu verdanken. In erster Linie kann ich mich dabei an Burkhard Behr erinnern. Er sorgte dafür, dass ich ab 1996 Besuch von der Orgelbaufirma Schunke aus Potsdam bekam. Und die haben dann auch mein Tremulant, mit dem jeder Ton auch vibrierend zitternd in die Kirche schallt, auf Vordermann gebracht.

Seit der bis 2008 andauernden Kur kann ich noch mit einer anderen Besonderheit wieder goldig glänzen. Barocke Orgeln schmücken sich von alters her ja gern mit einem rotierenden Zimbelstern, der dann ein nicht sichtbares Glöckchenwerk in Bewegung setzt. Die meisten Orgeln haben davon nur einen, doch ich habe zwei. Und wenn die ihren hellen Glöckchen-Klang ertönen lassen, lässt auch mich das nicht kalt. Doch im Moment leide auch ich unter der Sommerhitze. Dass meine Kirche große Glasfenster nach Süden hat, erweist sich dabei für mich nicht als vorteilhaft.

Holzwurm und andere Sorgen

In meinem Alter muss ich auf mich Acht geben. Die Metalldrähte, mit denen bei mir als mechanische Orgel Tasten und Töne verbunden sind, müssen gewartet werden. Und ja, auch mein Holz ermüdet. Und natürlich muss ich auch aufpassen, dass der Holzwurm, der bereits hier und dort im Gestühl der Kirche nagt, nicht auch noch mich entdeckt.

Doch die größte Sorge bereitet mit etwas anderes. Seit etwa zwei Jahren verliere ich an Halt. Nein, meine Gelenke selbst sind in Ordnung. Doch der Unterboden der Kirche sinkt, die Empore auf der ich stehe, muss daher schon mit Stützbalken abgesichert werden.

Einladung zum Konzert

Bei meinem Geburtstagskonzert, zu dem ich alle Orgelfans einlade, soll uns das nicht stören. Ich würde mich freuen, wenn nach dem letzten Ton aus meinen Pfeifen der eine oder andere Euro in der Spendenbüchse klappert. Denn dies, wie natürlich auch das Rascheln von Geldscheinen, ist Musik in meinen Ohren. Sehen und hören wir uns? Ich würde mich jedenfalls freuen.

Ihre Donati-Orgel aus Weltewitz

Quelle: LVZ | 11.8.2022 | Text + Fotos: Ilka Fischer

 

Pfarrhaus: Weltewitz

Das Weltewitzer Pfarrhaus ist besonders schön gelegen: Auf der südlichen Seite grenzt es an den Kirchhof mit der hell leuchtenden Dorfkirche, auf der nördlichen Seite führt eine Gartenpforte direkt in den Pfarrwald. Dieser ist zwar nicht groß, wirkt aber mit seinen alten Bäumen und einem Labyrinth in seiner Mitte wie ein verwunschener Ort. Besonders zauberhaft ist es hier, wenn um die Johannesnacht Glühwürmchen über die Waldlichtungen und im Untergehölz schweben und das Mädesüß seinen Duft verbreitet.
Das Pfarrhaus als Weltewitzer Institution ist älter als der jetzige Bau vermuten lässt, denn in den Pfarrmatrikeln ist schon 1626, 1671 und 1825 von einem solchen die Rede. Wahrscheinlich reicht es bis in vorreformatorische Zeit zurück, denn das Weltewitzer Pfarramt fungierte lange Zeit als sogenannte Propstei für elf Propsteidörfer, darunter Wölpern, Bötzen, Gostemitz, Groitzsch und Wöllmen. Nachricht haben wir aber erst von den evangelischen Pastoren, unter denen wohl Johann Meckel der erste war. Pfarrhaus Weltewitz 6 webDer Dreißigjährige Krieg verheerte nach 1631 die Orte sehr, kaiserliche und schwedische Truppen plünderten und misshandelten die Bewohner und machten auch vor dem Pfarrhaus nicht halt. 1637 wurde es mit dem größten Teil des Dorfes niedergebrannt. 14 Jahre lang hat daraufhin der Pehritzscher Pfarrer Daniel Peck die verwüstete Parochie betreut, bevor er selbst an der Pest verstarb. Schließlich zog Simon Rinckart, der einzige Sohn des berühmten Eilenburger Pfarrers und Liederdichters Martin Rinckart („Nun danket alle Gott“) nach Weltewitz und sorgte für den Wiederaufbau des Pfarr- und Schulhauses mitsamt Backhaus, Milchkammer und Ställen. Dann aber zerstörten gleich mehrfach versehentliche und mutwillige Brandstiftungen den Großteil der Neubauten, des privaten Besitzes und der wertvollen Pfarrbibliothek (1664). Erst 1667 konnte Rinckart wieder in die wiederaufgebaute Dienstwohnung ziehen. Pfarrhaus Weltewitz 1 webFür die Wiedererrichtung bediente man sich übrigens auch einer Lehmgrube, die im Pfarrhof neben dem „Krautgarten“ angelegt worden war. Das Rinckartsche Pfarrhaus wurde schließlich 1858 durch einen Bau mit Seitenflügeln ersetzt. Dieses wich bereits 1894 dem jetzigen Bau, der für 18.253 Deutsche Mark errichtet wurde. Nachdem im Jahr 2008 der Zusammenschluss zum Kirchspiel Krostitz erfolgte, ist das Pfarrhaus Weltewitz dennoch unübersehbar ein Pfarr- und Gemeindehaus geblieben. Hier findet sich das Gemeindebüro und ein Pilgerquartier, im stimmungsvollen Keller wird Gründonnerstag Gottesdienst gefeiert und in den Gemeinderäumen treffen sich Blechbläser, Sängerinnen, die Frauenhilfe und die Kinderkirche. (fk)